„Demokratie braucht dich!“
Aufruf zur Kundgebung am
Samstag, 8. Februar, 2025 um 14 Uhr auf der Theresienwiese
Wegen der Debatte um die Brandmauer gegen die AfD und die Abstimmungen der CDU/CSU, FDP und BSW im Bundestag wurde die Versammlung vom Geschwister-Scholl-Platz auf die Theresienwiese verlegt.
Unter dem Motto „Demokratiebraucht dich!“rufen zahlreiche Münchner Gruppen, Vereine und Organisationen vor der Bundestagswahl zu einer Demonstration „für Demokratie und Menschenwürde“ auf. Aufgrund der aktuellen Debatte um die Brandmauer zur AfD und dem Lavieren der Unionsparteien, hat es in der Bundesrepublik große Protestaktionen gegeben!
Wir Bürger in unserem Land müssen Zeichen setzen gegen die zunehmenden Angriffe auf unsere Demokratie. Es darf nicht bei Erinnerungszeichen bleiben! Die Demokratie braucht uns als aktive Bürger, die ihr kulturelles Erbe verteidigen, weil sie ihre Zukunft aufbauen wollen.
Bei der Bundestagswahl wählen wir einen
“ Bundeskanzler” und keinen “Volkskanzler”!
Ich unterstütze diesen Aufruf.
Wir treffen uns bereits vor der Veranstaltung am 08.02. um 13.30 Uhr, an der U-Bahnstation Theresienwiese U-5 / U4 (Aufgang Paulskirche), am Bavariaring.
Fürstenfeldbruck, 4. Februar 2025
Dr. Xaver Brenner
Der Zangenangriff auf unsere Demokratie
Was ist geschehen? Was geschieht gerade? Warum begreifen so viele Bürger die gemeinsamen Abstimmungen der CDU/CSU mit der AfD zur Asylfrage im Bundestag als einen Weckruf?
Die Bürger erleben gerade einen vielfältigen Zangenangriff auf unsere Demokratie, von außen und von innen. Zum ersten Mal in unserer Nachkriegsgeschichte wurde am 31.01.2025 im Bundestag, gemeinsam mit der AfD, über das “Zustrombegrenzungsgesetz” abgestimmt. Einer Partei, in der es Mitglieder gibt, die seit Jahren offen erklären, sie wollen die Demokratie abschaffen.
Es sind die offen faschistischen und rassistischen Strömungen um Björn Höke , die ihre Anhänger und Wähler, gegen die demokratische Eigentumsordnung und unsere Verfassung in Front bringen.
Diese Abstimmung fällt in eine Zeit in der sich die Befreiung von Auschwitz jährt. Im Bundestag sprechen Betroffene vom Holocaust, von Vertreibung und Tod. Aber auch von einer Erfolgsgeschichte der Versöhnung, zwischen Israel und Deutschland, wie es sie so in der Weltgeschichte noch nicht gab!
Die gemeinsame Erfolgsgeschichte ist der Schlüssel zur Zukunft unseres Landes und unseres Volkes. „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten“ Helmut Kohl sprach diese Wahrheit im Deutschen Bundestag 1995 aus. Er schloss damit an die berühmte Rede unseres Bundespräsidenten Richard von Weizäcker am 8. Mai 1985 an, der von einem „Tag der Befreiung“ sprach. Damit hat er ein Tabu aufgebrochen und die Wahrheit über unsere jüngste Vergangenheit ausgesprochen!
Ein Überlebender des Holocaust sagte mir damals:
„Ich war gerettet, wir alle waren gerettet, durch die Alliierten Armeen. Aber auch das deutsche Volk war gerettet! Befreit vom größten Mörder aller Zeiten! Vom größten Mörder, nicht nur an den Juden und den anderen Völkern, sondern auch am deutschen Volk. Dieses Regime hat auch 4,5 Millionen deutsche Soldaten und Millionen von Zivilisten ermordet.“
Wir haben nach der Befreiung eine Erfolgsgeschichte geschaffen! Wir haben den Faschismus überwunden. Er hatte unsere Väter und Mütter gebraucht und missbraucht. Bewusst oder unbewusst hatten sie 1933 sogar ihre Enteignung gewählt. An Leib und Leben waren sie in Hitlers und seiner Partei Besitz. Ihre Lebenswelt war ein „Vorlauf zum Tode“ und hatte keinen Eigenwert.
Wir haben 1989 in Deutschland auch den Kommunismus überwunden! Dort waren wir Kollektivbesitz und es gab keine Freiheit. Die Menschen waren keine Bürger, sondern Gebrauchswerte, letztendlich Sklaven im Parteibesitz und hatten keinen Eigenwert.
Nach dem Irrsinn des Krieges haben die befreiten Bürger das Grundgesetz, unsere Verfassung geschaffen. Nach diesem Plan entstand die Bundesrepublik als ein Ort der Zukunft in Freiheit und Wohlstand.
Der Aufruf unserer Verfassung
In seiner berühmten Rede gegen den Faschismus hat Winston Churchill 1944 gesagt:
- “We shall never surrender. Wir werden uns niemals ergeben!”
Das gilt, heute wie damals! Im Recht auf „Asyl für politisch Verfolgte“ (GG, 16 a) bündelt sich die ganze Humanität des Grundgesetzes und unsere politische Zukunft. Wir sind ein weltoffenes Land, das seinen Wohlstand nur in einer weltweiten Zivilisation und Kultur erhalten kann.
Unsere größte Stärke, unseren größten Erfolge suchen unsere Feinde in eine Niederlage zu verwandeln. Darum geht es auf dem Feld der Weltpolitik gegenwärtig! Rechte können auch missbraucht werden! Auch das Asylrecht! Dann verwandelt sich ihre Wirkungen ins Gegenteil.
Seit Jahren führt Putin nun schon einem Zangenangriff auf uns:
„Weil er Europa nicht mit Raketen angreifen kann, schickt er Flüchtlinge!“ Das sagte ein syrischer Politologe.
· Wenn unsere Feinde das Asylrecht nutzen, um uns zu schaden, muss es so gestaltet werden, das wir es erhalten und es vor Missbrauch schützen!
Bei uns ist dazu ein fundamentaler Lernprozess nötig. Denn unsere Feinde sind skrupellos! Putin hat den „Tiergartenmörder“ geschickt und es werden andere mörderische Aktionen folgen. Ein Regime das andere Völker, wie die Ukraine, überfällt wird auch vor anderen kriminellen Aktionen nicht zurückschrecken!
· Wer seine Feinde nicht durchschaut wird zu ihrem Opfer!
Wir müssen alle kriminellen Angriffe abwehren, von wem sie auch kommen! Wir dürfen uns aber weder von islamistischen noch von kommunistischen oder faschistischen Mördern aus der Ruhe bringen lassen!
Der Spaltpilz in unseren Reihen ist für uns die größte Gefahr. Unsere äußeren und inneren Feinde suchen die Mitbürger mit „Immigrationshintergrund“ – ein Viertel unserer Bürgerschaft – als die Mutter all unserer Probleme hinzustellen. Das ist absurd! Der Wohnungsbau, die Eisenbahn, die maroden Brücken und die Infrastruktur werden seit Jahrzehnten vernachlässigt. An ihr sind seit der Wiedervereinigung alle Regierenden beteiligt.
Ohne die vielen Arbeitsimmigranten, ohne die Gastarbeiter, ohne die 400.000 Zuwanderer jährlich, wäre unser System längt kollabiert! Allein 6.000 syrische Ärzte arbeiten seit ihrer Flucht in unserem Land. Ohne wirtschaftlichen Verstand ist auch das absurde Programm der AfD zur „Remigration“: Die angeworbenen Arbeitnehmer:innen sollen schon bei der Einreise ihre Ausreisepapiere unterschreiben. Sie sollen arbeiten, aber unsichtbar sein und ohne Rechte. Das ist der antidemokratische, rassistische Missbrauch, der hinter dem Projekt „Remigration“ steckt.
Europa – unsere Zukunft in der Welt
Mit dem Projekt der europäischen Vaterländer wollen diese Reaktionäre auch noch Europa zerstören. Das ist bei den Briten und ihrem Brexit schon gründlich schiefgegangen. Im Angesicht der globalen Kämpfe sägen die Zerstörer Europas den Ast ab, auf dem wir alle sitzen. Das müssen wir durch eine wirkliche Reform unserer Gesellschaft verhindern. Ohne die bürgerlichen Eigenwerte, Eigensinn und Eigentum, ohne unsere Verfassungsordnung, ohne die europäische Idee und Ökonomie, sind wir in dieser Welt verloren.
Tatsächlich geht es unseren inneren Feinden darum, die konservativen Bürger und ihre Befürchtungen vor der Welt der Anderen zu missbrauchen. Sie verlieren ihr Eigentum nicht, weil Flüchtlinge kommen. Eine radikale Minderheit in der AfD und im BSW unterstützt sogar Putin! Klar muss doch sein: Wir alle verlieren unsere Freiheit und unser Eigentum, wenn Putin und seine kommunistischen Freunde aus Nordkorea und China siegen.
Die Eigenwerte sind der Kern der Demokratie
Die konservativen demokratischen Parteien, wie die CDU/CSU, stehen im Lager der Demokratie! Sie haben immer für die Freiheit gestritten. Zu dieser Klarheit sollten sie zurückkehren. Wir brauchen keine „Volkskanzler“, sondern einen „Bundeskanzler“! Der muss unsere Eigenwerte schützen. Hier will ich noch einmal meinen Freund zitieren:
„Wir alle müssen lernen, das alles als eine Erfolgsgeschichte zu sehen! Die Demokratie ist doch die beste Ordnung die es gibt! Weltweit wollen alle so leben wie wir! Nur wir fühlen uns von ihrem Wunsch und ihrer Sehnsucht nach Demokratie bedroht!“
- Die Eigenwerte der Demokratie sind die Erfolgsgeschichte der Menschheit, unser demokratisches Narrativ!
· Nur wer den Wert kennt, den er aufgebaut hat, kann ihn als Eigenwert verteidigen, gegen jene, die ihn zerstören wollen!
· Zerstören wollen uns die neo-kommunistischen und neo-faschistischen Besitzergreifer in China und Russland und ihre Helfershelfer in unserem Land!
Es sind die Wutbürger, die Reichsbürger! Ihnen begegnen wir quer durch unsere Gesellschaft immer wieder. Sie sägen in ihrer Wut sogar den Ast ab, auf dem sie selbst sitzen!
Zu ehren meines toten Freundes habe ich nachfolgendes Gedicht geschrieben. Mit ihm will ich auch jene Weltbürger ehren, die wie er verfolgt werden. Die in allen Diktaturen und fundamentalistischen Regimen Widerstand leisten! Sie kämpfen mit dem starken Willen zur Freiheit gegen jede Tyrannis für unsere gemeinsame Sache: Die Demokratie der Eigenwerte!
Fürstenfeldbruck, 4. Februar 2025
Dr. Xaver Brenner
Die Rettung des toten Freundes
In der Nacht der fallenden Sterne
bist auch du,
wütender Freund,
gefallen,
wie ich dachte.
Und du
toter Freund,
bist aufgestiegen,
wieder,
wie ich es nicht erwartet habe,
nach all den Jahren.
Verloren
habe ich den einen Freund
an seinen Hass,
der als Ungeist
aus seinem Himmel stürzte,
auf meine,
auf deine,
auf unsere Welt.
Offen blutend am Herzen
habe ich diesen Sturz
erwartet.
Und doch,
überrascht hat er mich
getroffen,
in seiner Wucht,
in seiner Wut,
in seinem Hass auf die Welt,
die wir lieben,
die wir achten,
die wir ehren sollten.
Aufgestiegen
aus der Tiefe der Nacht,
aus dem Fernen,
das doch so nah,
so eingebrannt ist,
in den Hass unserer Zeit,
aus der Zeit,
die ich nicht hasse,
nur verachte
und doch fürchte,
ob der Macht ihrer Wiederkunft,
aus der Nacht
unserer Zeit,
unserer Welt.
Wenn Du nicht weißt,
was ich meine.
Wenn Du fragst, was Du spürst,
Du!
Wenn Du liest, diese Zeilen,
dann geh
mit mir auf die Rampe nach Auschwitz.
Dort hat mir ein Arzt,
dessen Namen ich nicht nenne,
einen Freund,
den Besten geschenkt,
weil er ihn nicht schickte,
wie den Vater,
die Mutter,
die Schwester,
ins Gas,
in den Tod.
Kennst Du das Leid meiner Seele?
Kennst Du das Leid meines Freundes?
Einen Besseren gab es nicht,
nie!
Hörst Du das Leid seiner Seele,
wenn ich mit ihm hörte,
„Mozarts Requiem“ in der Nacht,
in so vielen Nächten,
durchs Tal seiner Tränen klingen.
Kannst Du mich spüren,
mir nachspüren,
seinem und meinem Dank
an den Mörder,
der gemordet hat am Tag
auf der Rampe,
so viele.
Kannst Du dem schwarzen Engel des Todes
verzeihen,
einen Augenblick nur,
nur einen,
an dem er mir gab,
diesen Freund?
Ihn und mir,
uns gab,
am Rande des Irrsinns der Nacht,
am hellen Tage des Todes.
Ihn mir gab,
weil er,
blonder und blauäugiger war
als alle seine Mörder,
die Irren,
gefallenen Seelen.
Gefallen,
dadurch,
in das unabänderliche Schicksal unseres Volkes,
gefallen in seine Erinnerung.
Dort
in deiner,
meiner,
unserer Erinnerung.
Eingegraben,
tief,
in unser Schicksal.
Gemacht
von unseren Vätern und Müttern,
uns allen gemeinsam zum Erbe.
Zu bannen die schwarzen Sterne,
zu fangen das Licht,
zu bewahren den Dank,
zu erhalten dich,
das Geschenk deiner Freundschaft,
an uns
für uns,
für die Engel des Lichtes,
die siegen müssen über die Nacht,
deiner,
meiner,
unserer Verzweiflung.
Damit wir hören,
immer
und immer wieder,
Beethovens und Schillers
„Ode an die Freude“,
die ich hören durfte,
im Tal,
auch mit dir,
hören durfte,
in der Nacht der aufsteigenden Sterne.
Für Zvi
21.12.2021
Xaver Brenner